Ode an deine Bleibe

feierlich vorzutragen mit Orgelbegleitung, zuvor jedoch auszudrucken und einzukleben in ein Gästebuch, vorzugsweise deins

Mach mal eine kurze Pause
auf ein Wort zu deiner Klause,
deiner Wohnung, dem Zuhause.

Jeder Mensch muss schließlich wohnen.
Und um das Gemüt zu schonen,
wird sich große Sorgfalt lohnen

bei der Auswahl von Quartieren,
Küchenzeilen, Eingangstüren
und Vermieters Boss-Allüren.

Dieses hast du gut gemacht,
Deine Auswahl schlau bedacht,
worob uns das Herze lacht.

Und der Zuschnitt sieht gut aus.
Kompliment für dieses Haus!
Da ziehst du nie wieder aus.

Und du hast auch einen Garten,
grün und bunt und auch mit zarten
Rosen- und Kamelienarten.

(Oder auch nicht. Pardon, der Schöpfer dieser salbungsvollen Worte ist fanatisch bekennender Amok-Nichtgärtner, der für den Gag dieser völlig sinnlosen Strophe sogar seine Mutter verkauft hätte, lebte sie denn noch.)

Und da wäre noch die Miete:
Wenn die viel zu hoch geriete,
zög' der Mieter eine Niete.

Doch Du hast es gut erwischt.
Und so endet das Gedischt -
oder tut's das etwa nischt?

Doch, schon, aber da wäre noch mindestens ein alternativer letzter Vers:

Doch du hast es gut getroffen.
Ich gesteh' es frank und offen:
Deine Bude macht besoffen!

Oder der:

Deine Hütte ist 'ne Wucht.
Danach hast du plietsch gesucht.
So was will ich auch, verflucht!

Ebenfalls als letzter Vers geeignet:

Du hast ein sehr schniekes Nest,
wo's sich trefflich wohnen lässt.
Ziemlich gut? Nein, allerbest!

Suche dir einen letzten Vers aus. Oder dichte dir selbst einen.