Frühlingserwachen

Der Frühling läßt sein blaues Band
wohl über meiner Schlafstatt flattern.
Im Schlummer hab ich meine Hand
über dem Wecker ausgespannt,
so kann das Ding zur Zeit nicht rattern.

Ich träum von einer Frühlingswiese
mit rosa Elefanten drauf.
Ich reite und liebkose diese,
ein jeder ist ein lieber Riese –
doch keiner weckt mich zeitig auf.

Das Telefon erschrillt ganz plötzlich.
Mein Chef ist dran – wo ich denn stecke?
Hab ich verschlafen? Wie entsetzlich!
Der Morgenkaffee – sonst ergötzlich –
entfällt. Das Hemd liegt in der Ecke.

Ich dusche flüchtig, kämm die Haare.
Verdammte Frühjahrsmüdigkeit!
Es ist grad so wie alle Jahre.
Ich plünn mich hastig an und fahre
und komm zu spät – vermaledeit!

Merke:

Da kann man wohl nicht viel dran machen –
viel leichter fällt ein Herbsterwachen.