Wie Äquidensitengrafiken entstehen
(im Fotolabor und digital am Computer)

Grafik mit Grau-Evolution bis zu reinem Schwarzweiß Ganz oben: Das Original aus der Kamera (oder von woher auch immer). Es kann schwarzweiß oder farbig sein, ein Negativ oder ein Dia, auch ein Digitalfoto oder irgendeine andere Art von Grafik aus beliebiger Quelle.
Die diagonale Schwarz-Weiß-Grenze von Ecke zu Ecke deutet an, dass noch alle Dichten (Grauwerte) enthalten sind.

Darunter: Kopie davon auf Lithfilm, wobei der Dichte-Umfang abnimmt, der Kontrast also steigt (hier durch einen steileren Winkel der Schwarz-Weiß-Grenze symbolisiert).

Darunter: Mehrmaliges Kopieren dieser Vorlage bei unterschiedlichen Belichtungszeiten. Der Kontrast nimmt dabei weiter zu, bis kein Grau mehr übrig ist. Zuletzt Erzeugen eines Negativs des jeweils letzten Ergebnisses.

Darunter: Je ein Positiv und ein Negativ werden übereinander gelegt. Im Ergebnis lassen ihre Schwarz- und Weiß-Zonen eine weiße (durchsichtige) Lücke frei. Damit ist ein Dichtebereich definiert, der dann, gegf. durch Filterung, mit einer Farbe (auch Schwarz) gefüllt werden kann.

Darunter: Mehrere soeben beschriebene Auswahlen werden mit entsprechender (oder keiner) Farbfilterung erneut kopiert, jedesmal auf denselben Film. Das Resultat ist eine Falschfarbengrafik, wovon ein paar Beispiele auf der vorigen Seite zu sehen sind.

Die Strichgrafik der jungen Frau entstand aus der Kombination eines Positivs und eines Negativs, zwischen denen nur ein sehr enger Dichtebereich frei gelassen wurde. Bei der Grafik mit den wenigen Grautönen wurden solche Lücken bei unterschiedlicher Belichtungszeit (Schwärzungsgrad) aufkopiert.

Für die digitale Arbeit:

Die oben beschriebenen Schritte zur Steigerung der Gradation (des Kontrastes, der Härte) können entfallen. Gute Grafikprogramme machen das in einem Rutsch. Um eine Auswahl an verschiedenen Dichte-Zonen (s.o.) zu erhalten, muss dazu der Schwellenwert zwischen Schwarz und Weiß variiert werden. Diese Einzelergebnisse werden zur späteren Verwendung gespeichert.

Da digitale Bilder i.Ggs. zu Filmen zunächst keine durchsichtigen Zonen haben, müssen diese erst erzeugt werden, indem man diese Bereiche transparent stellt. Dann scheinen darunter liegende Bilder durch. Nur so ergibt das Übereinanderkopieren zweier Bilder einen Sinn. Nur wenige Dateiformate erlauben Transparenz als Farbe. Dazu gehören z.B. *.GIF und *.PNG.

Aber die Kombination von Positiv und Negativ ist essentiell. Ein Negativ ist meist mit dem Menüpunkt Invertieren (Umkehren, Negativ erzeugen) erreichbar.

Positiv und Negativ können nun aufeinander kopiert werden. Die interessierende Zone zwischen beiden kann jetzt mit dem Füllen-Icon eingefärbt werden, nachdem eine Farbe ausgewählt wurde.

Dies wird mit allen erforderlichen gespeicherten Positiv-Negativ-Kombinationen wiederholt. Dabei ist darauf zu achten, dass die Nachbarschaft des Farbbereichs als transparent (s.o.) definiert ist, um frühere Farben nicht zu überdecken.

Alle diese Zwischenergebnisse werden zuletzt in dasselbe Bild einkopiert.

Hört sich kompliziert an – ist es auch. Aber mit etwas Übung stellt sich Routine ein. Dann geht es recht flott von der Hand.